Kultur in der Patronatskirche – Leipziger Kammersolisten

Mit einem „Bouquet élégant“, einem Strauß bunter Noten eröffneten die „Leipziger Kammersolisten“ am 18.01.2024 die Kulturreihe in der Patronatskirche. Es erklangen zunächst Werke von Bach (BWV 1040), Telemann (Triosonate C), Mozart (Ave verum) und Beethoven (Elise). Dann erfreuten Melodien, die in den letzten 100 Jahren die Welt eroberten und unsterblich geworden sind, die Zuhörer. (z.B. Kreuder (Musik), Grothe (Sing mit mir) und Jurmann (Veronika).

Man könnte meinen, ein ganz normales Konzert wäre das gewesen. Nein, denn Ralf Schippmann (stellv. Solo-Oboist im MDR-Sinfonieorchester) moderierte jeden Titel des Konzertes auf so eine humorvolle Art und Weise, so dass von Anfang bis Ende gelacht wurde. Bei Telemanns Triosonate, zeichnete er für jede Dame (Satzbezeichnungen) ein amüsantes Spiegelbild und die Zuhörer konnten in der Musik die zeternde Xantippe, die ständig leidende Lucretia, sie sympathische Corinna, die Pfeile schießende Reiterin Clelia und die auf dem Sofa faulenzende Dido wieder erkennen.

Das Publikum bekam seine 1. Aufgabe: Wie viele Pfeile schießt Clelia ab? Der glückliche Besucher, der gut bis 6 mitgezählt hatte, bekam von Herrn Schippmann eine kleine Spieluhr als Anerkennung.

Die 2. Frage des Abends war, woher kommt die „Zuckerpuppe“? (H. Gietz, Sänger Bill Ramsay); die spontan antwortende Zuhörerin bekam für ihre Antwort „Wuppertal“ ein Krimibuch als Geschenk.

Zu Ralf Schippmanns Oboe gesellte sich Magdalena Schotte mit ihrer Querflöte zu einem ungewohnten, aber herrlichem Zusammenklang. Ihre Konzertreisen als Spezialistin für historische Instrumente führte sie durch ganz Europa.

Der dritte im Bunde war der Pianist Prof. Heiko Reintzsch (Musikhochschule Leipzig). Er gab auch ab und zu humorvoll gestaltete gesangliche Einlagen und zeigte in seinen Solos, dass er nicht nur die nationalen und internationalen Preise als Pianist verdient hat, sondern auch als Leiter des Leipziger Kammerchores sehr gut singen kann.

Die 3 Musiker und das Publikum waren so gut drauf, dass Zugaben bis auf die letzte mitgebrachte Note gespielt wurden. Ein schöner Auftakt!
Marlis Krägel