Titel 2

Die in Rostock lebende Jacqueline Boulanger ist mittlerweile eine der gefragtesten Jazzsängerinnen und wird als „Jazzlady des Nordens“ bezeichnet. 2014 und 2016 (mit Uschi Brüning) begeisterte sie die Besucher des Jazzsommers, so auch am 15.07.2023.

Die gebürtige Berlinerin besuchte die Musikschule Friedrichshain, nahm später Unterricht im Jazzgesang und macht sich seit 1997 in der Jazzszene einen Namen.
Ihre afro-französische Abstammung ist in dem weichen, dunklen Timbre, das die meisten Menschen mit dem Wort Jazz verbinden, unverkennbar zu hören. Wenn nicht gerade Text zu singen war, wurde ihre Stimme mit Silben zum 5. Instrument. Mit ihrem Charme und Temperament moderierte sie auch, interviewte ihre Bandkollegen, so dass diese aus ihrem persönlichen und Berufsleben plauderten.


Ihr musikalischer Leiter der Band Tino Derado (Piano) komponiert und arrangiert für die Band seit 2003 den so typischen Sound. Er ist Professor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und Lehrbeauftragter an der HDK und UDK Berlin. Der 13 jährige Aufenthalts in den USA machten ihn zu einem gefragten Mitglied der Jazz- & Latin-Szene.


Der Berliner Roland Schneider (Schlagzeug) lebte 17 Jahre in New York. Dort sammelte er Erfahrungen in Rock, Pop, Jazz, in brasilianischer, afro-kubanischer und afrikanischer Musik. Er begleitet zahlreiche Künstler der internationalen Jazzszene und übte an diesem Abend mit dem Publikum Body-Percussion, die er als begehrter Lehrer seinen Schülern in der Steglitzer Musikschule gern beibringt.


Die Eltern von Ignaz Dinné (Altsaxophon) Ed Kröger und Lolo Dinné sind Jazzmusiker und er wuchs in diesem Umfeld auf, fuhr Radrennen, spielte Posaune und wechselte dann zum Saxophon, studierte in den USA, arbeitete mit vielen Jazzgrößen, gründete ein Quartett und unternahm Konzerttourneen u.a. durch Indien, Thailand, China, Usbekistan. 2004 kehrte er dann nach Berlin zurück und spielt u.a. immer noch gern mit seinem Vater in dessen Quintett.


Der deutsch-britische Jazzbassist Marc Muellbauer zog 1971 nach Krefeld, lernte dort E-Bass, gründete seine erste Band. Später lernte er Kontrabass mit klassischer Ausbildung, dann Jazzbass und spielte in verschiedenen Jazzformationen. Aber er ist auch ein gefragter Bassist für Neue Musik. Er unterrichtete an der Hochschule für Musik Hanns Eisler und am Jazz-Institut in Berlin sowie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und spielt in vielen unterschiedlichen musikalischen Formationen mit.


J. Boulanger stellte u.a. an diesem Abend die Songs aus der ihrer neuen CD vor, sang aus den „Songbooks“ von Ella Fitzgerald und lobte diese als sehr gutes Unterrichtsmaterial für angehende Sänger.

Das Publikum lernte bei ihr auch das Klatschen auf 2 und 4, was den Deutschen besonders schwer fällt, da sie auf 1 und 3 getrimmt sind. Aber bei den langsamen Titel brauchten sie nicht zu klatschen, denn dann waren alle in der „Jazz-Bar-Atmosphäre“ gefangen und träumten ein wenig vor sich hin. Ein schöner Abend ging – natürlich mit Zugaben- zu Ende.


Marlis Krägel

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