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Die singenden Streicher
Das 1. Konzert in der Kulturreihe am 27.01.2022 hätten sich die Besucher gern anders vorgestellt. 2G und FFP2-Maske brachte uns das nicht erwünschte Corona-Omikron-Virus ein. Trotz der widrigen Umstände war aber kaum ein Platz in der Patronatskirche frei geblieben.


Das Orbis-Quartett gründete sich 2014 und wurde nach kurzer Zeit schon 1. und 2. Sieger bei internationalen Wettbewerben, vielleicht auch deshalb, weil die 4 Musiker nicht nur spielen, sondern auch dazu singen. An diesem Abend folgten sie den Spuren von Felix Mendelssohns Italienreise, der am 03.Februar geboren wurde, sozusagen als Geburtstagsgruß.


Klassisch besetzt mit 1. Violine (Tilman Husla), 2. Violine (Meike Lu-Schneider), Viola (Ku Emma Schäfer) und Violoncello (Felix Eugen Thiemann) spielte das Quartett Musikwerke, die in Italien entstanden sind, darunter Werke von Dario Castello (1602-1631), Luigi Boccherini (1743-1805) und natürlich Mendelssohn (1809-1847).


Als 21-Jähriger brach Mendelssohn zu seiner großen Italienreise auf. Träume, Visionen, Ideen treiben ihn um. Ein halbes Jahr blieb er dort, saugte die Lebensart ein, komponierte seine “Italienische” Symphonie. Tilman Hussla fragte sich, wie Mendelssohn wohl unter heutigen Bedingungen komponieren würde und schrieb sein „Nocturne- eine Hommage an Mendelssohn“, das einen begeisterten Applaus des Publikums hervorrief.


Die Musiker fesselten die Zuhörer aber nicht nur mit klassischen Werken, sondern brachten sie am Schluss mit der Siziliana von Renato Carussone (1921-2001) regelrecht zum Lachen. Wer erlebt schon so einen typischen sizilianischen Markt mit allen Facetten (Tierstimmen, Bänkelsänger, Tänzer) auf so eine gespielte und gesungene Art, wie es die 4 vormachten.


Die begeisterten Zuhörer wünschten sich am Ende des Konzertes ein Wiedersehen mit den Künstlern, was ich nur unterstreichen kann.
Marlis Krägel

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