Titel


Frau Gulu –früher bei Radio international- erzählte voller Stolz, dass sie Harry Belafontes Buch „My Song“ mit seiner persönlichen Widmung 2012 erstehen konnte. Ihr größter Wunsch, ihn einmal zu interviewen, konnte bisher nicht erfüllt werden. An diesem Abend schlüpfte deshalb Lusako Karonga in die Rolle Harry Belafontes, erzählte im Interview mit Frau Gulu aus seinem bewegten, vielseitigen Leben und sang seine berühmtesten Lieder (Island in the sun / Matilda / Cocoanut Woman und natürlich den Banana Boat Song, ein altes jamaikanisches Volkslied, das ihn und den Calypso 1956 weltberühmt machte.

Kalliope ist die Muse der epischen Dichtung, der Wissenschaft, der Philosophie und des Saitenspiels. Nach ihr benannten sie ihr Team Kalliope – Die Journalistin Gisela M. Gulu, der Schauspieler Lusako Karonga und der Musiker Arnim Baptist (Pianist u.a. der Jazz-Optimisten und von Helga Hahnemann). Sie sind keine Unbekannten für die Besucher der Patronatskirche und so waren die Plätze an diesem 14.02.2019 wieder einmal sehr knapp.

Die gekonnte musikalische Kommentierung durch Armin Baptist gab allen Titeln eine besondere Note.
H. Belafonte war nicht nur Sänger, Schauspieler (in 16 Filmen, Ausbildung bei Erwin Piscator) und Filmproduzent. Er wurde an der Seite seiner Freunde Robert F. Kennedy und Martin Luther King, neben dem er in erster Reihe beim 3. Montgomery-Marsch den „blutigen Sonntag“ erlebte, zum Bürgerrechtler, engagierte sich u.a. auch gegen Apartheid, den Vietnam- und Irakkrieg, unterstützte eine Stiftung, die Afrikanern durch Stipendienvergabe ein Studium in den USA ermöglichte. Ein Stipendiat war der Kenianer Barack Obama Senior, dessen Sohn Präsident der USA wurde. Für Miriam Makeba wurde er der große Bruder. Ihren Song „Malaika“ sang an diesem Abend Gisela M. Gulu sehr einfühlsam.


Das Geld, das Belafonte mit seiner Kaffeereklame verdiente, spendete er der Indianerbewegung, von seiner ersten verdienten Million baute er ein Krankenhaus für Arme. Seit 1987 ist er Botschafter des Guten Willens der UNICEF, von der er 2011 den Ehrenpreis bekam. „We Are the World“ – sein Projektsong ist heute allgegenwärtig.
Man kann gar nicht erfassen, was Harry Belafonte alles in seinem Leben leistete, die berühmtesten Auszeichnungen geben nur einen kleinen Eindruck davon. Im Alter von 87 Jahren erhält er 2014 einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk, vor allem für sein humanitäres Engagement. Bei der Dankesrede sagte er u.a. “Vielleicht können wir als Künstler und Visionäre überall auf der Welt die Bürger beeinflussen, damit sie die besseren Seiten der menschlichen Spezies erkennen”.


Seit diesem ABO-Tag (14. 02 2019 ca. 14.15 Uhr) sorgt ein auf Twitter lanciertes geschmackloses Gerücht über den angeblichen Tod des 91-jährigen Harry Belafonte für hitzige Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Die falsche Nachricht wurde sofort von einigen Radiostationen und anderen Medien auf der ganzen Welt weiter verbreitet. Es dauerte bis zum späten Donnerstagabend, bis sich der Sprecher H. Belafontes dem Vernehmen nach zu einer etwas wortkargen Stellungnahme durchgerungen haben soll, in der der „Tod von Harry Belafonte offiziell dementiert“ wurde. Die Fans sind beruhigt.
Die Gäste unseres ABO- Abends ahnten davon nichts. Alle machten sich tief beeindruckt auf den Heimweg und in manchen Ohren klangen gewiss seine Calypso-Titel nach.


Marlis Krägel

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