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Am 10.11.2022 war Elisaveta Blumina als künstlerische Leiterin des Vereins „Musikförderung Berliner Entdeckungen e.V.“ wieder in die Patronatskirche gekommen, um 2 junge Spitzenmusiker vorzustellen, sie am Klavier zu begleiten und auch selbst mit Klavierstücken das Publikum zu begeistern.
Im Guiness-Buch der Rekorde stand die Oboe einmal als schwierigstes Instrument. Das Blasinstrument aus Holz hat als Mundstück ein Doppelrohr, also zwei aufeinander schwingende Holzplättchen, die man zusammenbindet und unfassbar dünn schabt, die Öffnung zwischen den beiden Plättchen ist nicht besonders groß und man braucht deshalb beim Oboespielen Luft und vor allem Druck, um das Rohr zum Schwingen zu bringen. Die Oboe steht mit ihrem so besonderen, beinahe sphärischen Klang für etwas Himmlisches, aber auch für etwas Tieftrauriges, was viele Menschen berührt, und so begann auch der Abend mit Schumanns Romancen für Oboe und Klavier. Franz Hartmann ist mit seinen 17 Jahren schon ein sehr guter Oboist, der bereits als Solist mit Orchestern auftritt und dessen Namen man sich merken sollte.
Das Fagott ist ein Holzblasinstrument in der Tenor- und Basslage mit einer einzigartigen Klangfarbe. Auch hier muss der Musiker ein Doppelrohrblatt beherrschen. Dieses Instrument stellte uns Emanuel Sint vor, der mit seinen 18 Jahren ebenfalls schon als Solist mit Orchestern auftritt. Dem Publikum an diesem Abend zeigte er bei dem Concertino für Fagott und Klavier von Marcel Bitsch sein großes Können. In der Solokadenz flogen seine Finger nur so über die Klappen, denn die Kadenz gibt dem Solisten die Möglichkeit, seine Virtuosität auf dem Instrument zu entfalten.
Elisaveta Blumina stellte uns das sehr moderne Werk „Black Earth“ vom türkischen Komponisten Fazil Say vor, in dem sie auch sehr ungewöhnliche Spielweisen des Klaviers demonstrierte. Vom finnischen Komponisten Jean Sibelius erklang seine 1914–1919 entstandene „Baumsuite“. Sibelius, der stets von der Natur inspiriert wurde, hat für die fünf typisch finnischen Baumarten Eberesche, Kiefer, Espe, Birke und Fichte jeweils ein Werk komponiert.
Zum Schluss erklang noch das Trio für Oboe, Fagott und Klavier von Francis Poulenc.
Ein sehr schöner Abend, der dem Publikum diese beiden Instrumente näherbrachte und es begeisterte.
Marlis Krägel