Die Denkmalbeh\u00f6rde unseres Landkreises hat die denkmalrechtliche Erlaubnis erteilt und die Gemeinde Schulzendorf den Auftrag f\u00fcr die Rekonstruktion des Kronleuchters in der Patronatskirche ausgel\u00f6st.<\/p>\n
Die Kosten f\u00fcr die Ausf\u00fchrung durch die Antike Lampen Scherler GmbH aus Berlin tr\u00e4gt unser Verein. Herzlichen Dank an alle Spenderinnen und Spender die dazu beitrugen, dass die Rekonstruktion ausgef\u00fchrt werden kann.<\/p>\n
Rund 5200 \u20ac sind daf\u00fcr erforderlich.<\/p>\n
1912 wurde der Kronleuchter angeschafft. Voraussetzung daf\u00fcr war der Anschlu\u00df des Altdorfes an die Stromversorgung, f\u00fcr die die Familie Israel 1911 gesorgt hatte. Sie war es auch, die die Kosten f\u00fcr die elektrische Beleuchtung in der Kirche \u00fcbernahm. Alle Leitungen wurden in die W\u00e4nde gelegt, was damals nicht unbedingt \u00fcblich war.<\/p>\n
Die Anbringung eines Kronleuchters stand im Zusammenhang mit dem Anbau der Apsis, der 1912 erfolgte. Um die Art des Kronleuchters entstand eine Auseinandersetzung zwischen dem mit dem Anbau betrauten Baurat Holland und dem Schulzendorfer Pfarrer Niendorf.<\/p>\n
Niendorf schreibt am 8. Oktober 1912: “Ich habe mich mit freudigem Herzen der gro\u00dfen M\u00fche unterzogen, die ganze Ausschm\u00fcckung der Kirche durch freiwillige Spenden der einzelnen Gemeindemitglieder zu beschaffen. Weil ich nun eine mir von Herrn Baurat Holland durch seinen Architekten Gabke pr\u00e4sentierte elektrische Krone, die mir nicht gefiel und mir f\u00fcr meine Mittel viel zu teuer war, zur\u00fcckwies und mir von der Conrad’schen Fabrik in Berlin eine andere durchaus stilgerechte Krone ankaufen lie\u00df, zeigte der Herr Baurat von Stund an eine recht geh\u00e4ssige Gesinnung gegen mich. Das pariert [zeigt] sich nicht nur durch den Ton seines Schreibens, nicht nur dadurch, da\u00df er \u00fcberall verbreitet:’Der Kaplan wolle durchaus die Kirche zur Kneipe machen, weil die von mir gew\u00e4hlte Krone, nur in ein besseres Lokal passe …'”<\/p>\n
Baurat Holland erwidert am 10. Oktober:” Die von dem Hause Israel bezahlte elektrische Beleuchtungsanlage hat der Herr Pfarrer ohne meine Mitwirkung und Anh\u00f6rung ausf\u00fchren lassen. Dazu hat der Pfarrer einen Kronleuchter durch den die Leitungsarbeiten ausf\u00fchrenden Monteur beschafft, der nach meinem Urteil f\u00fcr die Kirche nicht geeignet ist. Ich habe deshalb auch offen in der Sitzung des Kirchenrates gesagt, ein solcher Kronleuchter passe f\u00fcr eine Restauration nicht aber f\u00fcr eine Kirche.”<\/p>\n
So Unrecht hatte Baurat Holland wohl nicht, denn der Kronleuchter musste sp\u00e4ter noch mit f\u00fcnf h\u00e4ngenden Leuchten erg\u00e4nzt werden.<\/p>\n
Unsere Aufgabe ist es heute nicht, in dem Streit zu entscheiden. L\u00e4ngst ist der Kronleuchter denkmalgesch\u00fctzt und wird in der vorgefundenen Form wiederhergestellt.<\/p>\n
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